Gepostet 06.05.2025, Ivan Storchi
Jobverlust, Veränderungen der bisherigen Tätigkeiten oder einfach der Wunsch nach einer anderen Berufung? Die Gründe für eine neue berufliche Herausforderung können zahlreich sein.
Laut SECO lag die durchschnittliche Arbeitslosenquote 2024 bei 2,4 % und stieg im Januar 2025 auf 3,0 %. Gleichzeitig wechselten 2023 rund 15 % aller Erwerbstätigen ihren Arbeitsplatz – jede siebte Person.
Aktuelle amtliche Daten zeigen: Die Arbeitslosigkeit hat sich bis 2024 leicht erhöht (um 2,4 %) und lag im Januar 2025 bei bis zu 3,0 %. Gleichzeitig blieb die Arbeitsplatzmobilität hoch: 15 % aller Erwerbstätigen suchten sich im Jahr 2023 aktiv eine neue Stelle, bei den Unter-25-Jährigen lag der Anteil sogar bei 25 %. Ausserdem gaben 34,5 % derjenigen, die ihre Stelle gewechselt haben, an, dass sie sich dabei beruflich neu orientiert haben. Die Gründe dafür sind vielfältig: gewünschte Gehaltsverbesserungen, gesellschaftlicher Wandel und neue berufliche Interessen. Die Zeiten, in denen jemand 40 Jahre im gleichen Unternehmen arbeitete, sind zunehmend vorbei.
Doch was sind die Gründe dafür? Ausschlaggebend sind der gesellschaftliche Wandel und die Digitalisierung. Einerseits gibt es Arbeitnehmende, die innerhalb der Branche den Job wechseln. Auf der anderen Seite gibt es die immer grösser werdende Gruppe, die eine ganz neue Berufung in Angriff nimmt. Dies geschieht teilweise freiwillig, weil sich die Interessen geändert haben oder weil eine neue Herausforderung gewünscht wird, aber auch „unfreiwillig”, weil Umstrukturierungen stattfinden, beispielsweise durch die Digitalisierung oder den zunehmenden Einsatz von KI.
Doch wie funktioniert eine Umschulung? Ein Patentrezept dafür gibt es nicht. Dies ist abhängig von den bisherigen Vorkenntnissen, die Sie bereits erworben haben, und dem gewünschten neuen Beruf, den Sie ergreifen möchten.
Wenn du nicht sicher bist, was der richtige Weg für dich ist, können dir Coaches helfen, die auf Standortbestimmungen spezialisiert sind. Auch gibt es in vielen Kantonen kantonale Stellen, die weiterhelfen in diesen Fragen. Für berufstätige Schweizerinnen und Schweizer ab 40 Jahren gibt es zudem die Möglichkeit, in ihrem Kanton eine gratis Standortbestimmung zu machen. Das Projekt viamia zeigt berufliche Alternativen und Perspektiven auf und hilft, weiterzukommen.
Zunehmend ergänzen auch digitale Plattformen und KI-basierte Tools die persönliche Laufbahnberatung, z. B. durch automatisierte Kompetenzanalysen oder Job-Vorschläge.
Manchmal hilft bereits eine Weiterbildung, wo neues Wissen angeeignet wird, um wieder Freude an der bisherigen Tätigkeit zu finden. Solche punktuellen Weiterbildungen lassen sich gut in den Arbeitsalltag integrieren.
1. Aussichten bei Umschulung sorgfältig prüfen
Besprich deine Absichten mit deiner Familie und wenn du unsicher bist, hol dir externe Hilfe von Experten / Expertinnen. Kläre gut ab, wie die Jobaussichten im neuen Beruf sind und wie die dortigen Erwartungen an dich aussehen.
2. Zwischen Ausbildung und Umschulung wählen
Entscheidend ist, welche Fähigkeiten du für den neuen Job brauchst. Anhand dieser Frage wird schnell klar, ob eine Umschulung mit einer Weiterbildung reicht oder du eine komplett neue Ausbildung oder ein Studium in Angriff nehmen musst.
3. Finanzierung klären
Ein zentraler Punkt ist die Finanzierung. Wer bereits einige Jahre gearbeitet hat, muss auch gewissen finanziellen Verpflichtungen, wie beispielsweise für die Wohnung nachkommen. Dieser Punkt muss gut abgeklärt sein. Auch lohnt es sich, bei kantonalen Stellen über eine allfällige finanzielle Unterstützung bei der Weiterbildung nachzufragen. Weitere Infos gibt es in diesem Artikel.
4. Positiv bleiben
Wenn du einen neuen Beruf in Angriff nimmst, sind die Erwartungen sehr hoch. Anfänglich kann es aber auch da Probleme geben. Von diesen solltest du dich nicht verunsichern lassen. Habe zu Beginn etwas Geduld. Eine neue Aufgabe zu beherrschen, benötigt immer etwas Zeit.
Fazit: Für alle, die ihren beruflichen Horizont erweitern möchten, ist eine Umschulung definitiv der richtige Schritt. Eine gute Planung, der passende Bildungsträger und eine solide finanzielle Basis sind die zentralen Erfolgsfaktoren für eine gelungene berufliche Neuorientierung. Denn jede Umschulung ist eine Investition in die eigene Zukunft, die sich in der Regel mehrfach auszahlt.